Gottesdienstformen
Höchste Ausdrucksform christlichen Glaubens ist für uns der gemeinsam gefeierte Gottesdienst und die Feier der Sakramente (Taufe und Abendmahl). Gemeinsam gefeiert bedeutet für uns, dass die versammelte Gemeinde sich am Gottesdienst durch Gebet und Gesang aktiv beteiligt und nicht nur still „konsumiert“.
Damit dies auch Gästen einer fremden Kirchengemeinde möglich ist, haben wir im ehemaligen Dekanat Biedenkopf mit Einführung des „neuen“ Evangelischen Gesangbuches im Jahr 1995 für den normalen Sonntags-Gottesdienst eine einheitliche liturgische Form eingeführt, die die alte individuelle Ortstradition, die teils "preußisch"-uniert, teils "hessisch"-lutherisch, teils "hessisch"-reformiert, teils "nassauisch"-reformiert, teils hochkirchlich geprägt war, ablöste. Sie entspricht in ihrem groben Aufbau der Form II der hessen-nassauischen Agende.
Von Ort zu Ort gibt es zwar kleinere Abweichungen und Umbauten, z.B. wird das eine Mal ein Amen nach dem Votum gesungen, das andere Mal nur gesprochen oder auch ganz weg gelassen, kommt der Liturgische Gruß nach dem Eingangslied oder auch erst nach dem Psalm, aber trotzdem ist durch den einheitlichen liturgischen Ablauf sichergestellt, dass evangelische Christen aus dem Gebiet der EKHN in jeder unserer Gemeinden mit dem Ablauf vertraut sind.
Auch unseren westfälischen und kurhessischen Nachbarn oder den zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland, die als Touristen in unsere Gegend kommen, ist der gottesdienstliche Ablauf spätestens beim dritten Besuch vertraut. In den meisten Kirchen halten wir Handzettel mit den liturgischen Gesängen für Gäste bereit.
Wenn Sie sich vorab informieren möchten, finden Sie die von uns verwendete Form II hier.
Bei großen Gottesdiensten, z.B. Konfirmationen und Jubiläen, ergeben sich oft größere Abweichungen von Form II, die dem Anlass der Feier geschuldet sind. Orientieren Sie sich dann einfach an Ihren Brüdern und Schwestern.
Es ist keine Schande, die Liturgie nicht überall automatisch mitfeiern zu können. Selbst Pfarrer müssen da manchmal passen. Eine große Vielfalt der Gestaltugsmöglichkeiten hängt auch mit evangelischer Freiheit zusammen. Bewahren Sie sich einfach Offenheit und Neugier auf die andere Form und fragen Sie ruhig nach, warum das bei uns anders ist, als bei Ihnen zu Hause.
Insgesamt freuen sich die Hauptamtlichen immer über ein Feedback zur Predigt oder zum Gottesdienst, gerade auch von auswärtigen Besuchern. Das hilft uns, unsere Qualität zu sichern oder zu steigern.